Sensorische Integration nach Jean Ayres

Die Sensorische Integrationstherapie beruht auf den Forschungsergebnissen der US-amerikanischen Ergotherapeutin Jean Ayres und hat sich als ein wesentliches Konzept in der ergotherapeutischen Behandlung von Wahrnehmungsdefiziten bei Kindern auch im deutschsprachigen Raum durchgesetzt. Ihr größter Beitrag in der Kinderheilkunde ist die Erforschung der Wahrnehmungsverarbeitung und deren Einfluss auf die Entwicklung.

Ayres zeigte mögliche Folgen einer Sensorischen Integrationsproblematik (z.B. Schlaf-, Schrei-, Fütterprobleme,…) und deren Behandlung auf. Sie schuf somit die Möglichkeit, auch feine Störungen früh zu diagnostizieren und zu behandeln.

Den Prozess des Ordnens und Zusammenfügens aller Sinnesinformationen (wie Riechen, Sehen, Gleichgewicht, Tasten/Fühlen,…) im Gehirn nennen Fachleute „Sensorische Integration“ (SI) oder zentrale Verarbeitung oder Wahrnehmung.

Wenn das Kind die Sinnesinformationen gut verarbeiten und verknüpfen kann und sie für sinnvolles, zweckmäßiges und zielgerichtetes Handeln nützt, ist dies ein Zeichen für eine gute sensorische Integration.

Eltern haben sehr früh ein Gespür dafür, dass sich ihr Kind anders entwickelt als zu erwarten wäre. Leider werden sie immer noch vertröstet oder als überfürsorglich oder hysterisch erklärt. Vertrauen Sie Ihrem Bauchgefühl und stellen Sie Ihr Kind einer SI-zertifizierten Ergotherapeutin oder SI-zertifizierte Physiotherapeutin zur Befunderhebung vor.

Ergo- und PhysiotherapeutInnen, die auf SI spezialisiert sind, können bereits bei Säuglingen standardisierte Tests einsetzen und konkrete Aussagen zum Vorliegen und zur Art der Störung machen.

Die Ergotherapie sieht das Kind unter dem Aspekt seiner Alltagsbewältigung. Dies kann je nach Alter Verschiedenes bedeuten: sich zu beruhigen, die Hände vor dem Körper zusammenzubringen, sich mit beiden Füßen sicher auf dem Boden zu fühlen, eine Berührung lokalisieren, sich gegen die Schwerkraft aufzurichten, zu bewegen oder zu spielen.

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